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Besuch des Bundestagspräsidenten

„Auch Passivität kann zu ungewollten Entwicklungen führen“ –  Eindrücke vom Besuch des Bundestagspräsidenten Prof. Dr. Norbert Lammert am 15.06.2017

Hoher Besuch war es, welcher an einem Donnerstagvormittag in die DSB kam: Der Präsident des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Norbert Lammert nutzte seinen Aufenthalt in Belgrad, um auch Schüler und Lehrer in unserem Hause zu treffen. Begleitet wurde Norbert Lammert vom deutschen Botschafter, Herrn Axel Dittmann, dem Vorsitzenden der Deutsch-Südosteuropäischen Parlamentariergruppe, Stephan Albani und dessen Stellvertreter, Friedrich Ostendorff. Begrüßt wurden die Besucher vom allseits bekannten DSB-Boogie-Woogie, welchen die Grundschüler bei strahlendem Sonnenschein auf dem Schulhof aufführten.

Im anschließenden Gespräch mit den Schülern der 10. und 11. Klasse wurden die unterschiedlichsten Themen aufgegriffen. Der Bundestagspräsident hatte so die Gelegenheit sich zur europäischen Flüchtlingsproblematik zu äußern, welche auch Serbien als Tansitland im Sommer 2015 besonders betraf und auch immer noch betrifft. Dies sei eine Herausforderung, die kein Land allein angehen könne, weshalb ein geschlossenes Handeln aller Länder der Europäischen Union nötig sei, so Lammert.

Spannend war natürlich auch das Thema EU-Beitritt Serbiens. Hierzu merkten Lammert, aber auch seine Begleiter an, dass es sicherlich Fortschritte gäbe, dass aber fundamentale Oppositionsrechte noch nicht verwirklicht seien und auch die Rolle des Parlaments selbst noch von zu wenig Selbstbewusstsein geprägt sei.

Ein weiteres Thema war die Rolle des Gymnasiums in der deutschen Bildungslandschaft. Hierzu fällte der Bundestagspräsident ein deutliches Urteil: „Die Zeiten, in denen die allgemeine Hochschulreife auch der tatsächliche Nachweis einer solchen war, sind vorbei.“ Umso wichtiger sind natürlich exzellente Bildung  und ein positives Verhältnis zu einer Leistungsorientierung auf hohem Niveau.

Seine Einschätzung des Brexits schloss Lammert mit einer Aussage, welche die Rolle der Schüler, der jungen Menschen bei der Gestaltung der Zukunft eines Landes hervorhoben: Der durchaus knappe Volksentscheid zum Austritt Großbritanniens aus der EU sei letztlich auch auf das Nicht-Wählen besonders der jungen Menschen zurückzuführen. Woran man also sehen könne, dass Passivität ebenso zu ungewollten Entwicklungen, ja sogar zu „kollosalen Fehlentscheidungen“ (so Lammert über den Brexit) führen könne.

Bleibt zu hoffen, dass diese Worte nachhaltig im Gedächtnis aller verbleiben. Denn auch Schule und schulisches Miteinander leben von Beteiligung und Mitbestimmung auf Grundlage von Wissen und Bildung.

Nach dem Gespräch gab es es noch ein gemeinsames Foto und schon musste er weiter, der Präsident des Deutschen Bundestages, Norbert Lammert.

Anne Bossecker

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